Die QDE-Story zum 10-jährigen Firmenjubiläum

Von der Überzeugung etwas Gutes in die Welt zu bringen 

Für Florian Seibold stand von Anfang an fest: “Ich möchte etwas Gutes für die Welt tun.” Mit dieser Überzeugung gründete er nach seinem Bachelor-Abschluss gemeinsam mit zwei Partnern ein Elektronik-Start-up. Doch schnell wurde klar, dass die Begeisterung für Technik und der Spaß am Entwickeln allein nicht ausreichten, um ein wertschätzendes unternehmerisches Umfeld zu schaffen. Nach eineinhalb Jahren trennte sich das Trio wegen unvereinbarer Grundhaltungen. 

Um eine Illusion ärmer, aber um eine wichtige Erfahrung reicher, setzte Florian Seibold sein Masterstudium fort und sammelte als Werkstudent bei namhaften Unternehmen wertvolle Einblicke in die Wirtschaft. Doch nirgendwo fand er ein Arbeitsumfeld, das seinen Werten entsprach. So entschloss er sich 2014, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. 

Da zu dieser Zeit auf dem Stellenmarkt häufig „Querdenker“ gesucht wurden, beschäftigte sich Florian Seibold mit dem Thema und stellte fest, dass „Querdenken“ eine hervorragende Arbeitsweise und eine gute Charakteristik für sein Entwicklungsbüro ist. Die querdenker engineering war geboren.  

Das Patent- und Markenamt stellte sich jedoch auf den Standpunkt, dass „laterales Denken“ die Grundlage jeder guten Entwicklungsarbeit und daher markenrechtlich nicht schutzwürdig sei. Nach langen Diskussionen setzten sich jedoch die überzeugenden Argumente von Florian Seibold durch und die Marke “querdenker engineering” wurde 2016 offiziell bestätigt 

Aus privaten Gründen zog der Elektronik-Freelancer 2016 von München nach Freiburg. Dort konnte mit der halstrup-walcher GmbH schnell ein erster Großkunde gewonnen werden, der das Wachstum des jungen Unternehmens stark beflügelte. Ein weiterer Umzug nach Neuried und die Eröffnung eines Büros in der Hauptstraße im Ortsteil Ichenheim erfolgte 2018. 

Die langjährige Zusammenarbeit mit dem EMS-Dienstleister AXON Electronics brachte weiteren Kundenzuwachs, wie zum Beispiel den Medizintechnikhersteller OPED. Um dieses Auftragsvolumen qualifiziert bearbeiten zu können, wurde dringend Personal gesucht und mit dem erfahrenen Softwareentwickler Nico Klaas auch schnell gefunden. Innerhalb von nur zwei Jahren wuchs das Team von zwei auf sechs Mitarbeiter an. Dies erforderte eine Erweiterung der Büro- und Laborfläche, die am bestehenden Standort möglich war. 

Florian und Nico waren sich von Anfang an einig, eine professionelle Arbeitsweise zu etablieren. So starteten sie 2018 mit der ersten virtuellen EEPROM-Implementierung, die als Grundlage für die Entwicklung der firmeneigenen C++-Bibliothek semf (smart embedded framwork) diente und die Entwicklungsarbeit vereinfachte und beschleunigte. Darüber hinaus wurden alle Prozesse normkonform nach ISO 13485 (Medizintechnik) und ISO 9001 (Industriestandard) aufgebaut und ein SCRUM-basiertes Projektmanagement für die agile Entwicklung eingeführt.  

Die Philosophie von querdenker engineering basiert nicht nur auf fachlicher Expertise, sondern auch auf einem offenen, gleichberechtigten und wertschätzenden Miteinander aller Beteiligten. Seit 2018 wird intensiv über demokratische Regeln im Unternehmen diskutiert und 2021 wurde eine Betriebsvereinbarung abgeschlossen, die die Verbindlichkeit der Werte und Normen dokumentiert. Seit 2022 gibt es ein demokratisches Entlohnungsmodell und noch in diesem Jahr soll eine “Charta der Demokratie” quasi als Grundgesetz von querdenker engineering verabschiedet werden. 

Für Florian sind die Erkenntnisse aus den ersten zehn Jahren klar: “Das bewusste Arbeiten nach dem eigenen Wertesystem ist ein tragender Faktor. Gepaart mit einer offenen Kommunikation konnten wir auch konfliktreiche Situationen bisher immer positiv meistern.” Für ihn ist es wichtig, füreinander einzustehen und sich über die gesamte Lieferkette hinweg zu helfen. Denn Elektronikentwicklung ist immer Teamarbeit, und Leidenschaft gepaart mit Professionalität ist die Grundvoraussetzung, um Gutes in die Welt zu bringen. 

Meilensteine – 10 Jahre querdenker engineering